Krankheit und Gesundheit
Die hier aufgeführten Hinweise über Krankheit und den entsprechenden Verhaltensempfehlungen orientieren sich an den aktuellen, wissenschaftlichen Ergebnissen.
Trauma (gr. „Verletzung“)
Traumen zu denen u.a Knochenbrüche, Verbrennungen oder Schnittverletzungen gehören, müssen unbedingt analgetisch (=schmerzstillend) versorgt werden. Um die Gefahr der Medikamentenabhängigkeit zu schwächen, sollten Schmerzmittel immer über einen festen Zeitraum eingenommen werden und nicht nach Bedarf. Von Mischpräperaten ist abzuraten. Die herkömmliche medizinische Erstversorgung (Gips, Reposition, Blutungen stoppen, etc.) ist definitiv zu empfehlen.
Durch Traumen verursachter Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers und gleichzeitig ein Anzeiger des körpereigenen Reperaturprozesses. Die Schmerzschwelle sollte daher nicht überschritten werden. Frühzeitiges Bewegen und Widerherstellen der Kraft ist unerlässlich, damit sich die Körperstrukturen richtig wiederherstellen. Ein entsprechender Trainingsplan im schmerzarmen Bereich wird empfohlen um negative Langzeitfolgen (Einsteifung, Bettlägerigkeit, etc.) zu verhindern. Ziel ist der Erhalt und Wiedergewinn von Selbstständigkeit (ggfs mit vorrübergehenden Einschränkungen).
Degenerative Erkrankungen (durch Verschleiß und Abnutzung hervorgerufene Erkrankungen)
Unter die degenerativen Erkrankungen fallen u.a Arthrose, Bandscheibenvorfall und Knochenschwund. Die wichtigste Bekämpfungsstruktur zur Vermeidung degenerativer Erkrankungen ist in erster Linie die Prävention. Achten sie auf ausreichende Bewegung, ein gesunden Schlaf-Wachrhythmus, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Belastungs- und Entlastungsphasen und soziale Kontakte. Wenn wir unserem Körper nicht die Beanspruchung geben, für die er ausgelegt ist (und zwar weder zu viel noch zu wenig Belastung), dann bilden sich nicht genutzte Strukturen zurück oder nutzen sich ab. In den meisten Fällen kann davon ausgegangen werden, dass weniger die Überforderung als vielmehr die Unterforderung des Körpers zur Degeneration führt. Die deutsche Übersetzung als „Verschleißkrankheit“ ist somit irreführend.
Hat man diesen Schritt verpasst, so ist es nicht nötig bei beginnender Degenration zu verzweifeln. Was ihr Körper durch Unterbenutzung abgebaut hat, kann er bei steigender Benutzung wiederaufbauen. Sowohl Arthrose, als auch der Bandscheibenvorfall lassen sich auf die verminderte Bildung von Gelenkflüssigkeit durch Belastungsmangel zurückführen.
Umgekehrt können sich durch übermäßigen Gebrauch verschlissene Körperstrukturen regenerieren, sobald sie ihrem Körper ausreichende Entlastungsphasen einräumen.
Schmerz ist in diesem Kontext ein Zeichen des „Umbauprozesses“. Ihr Körper passt sich immer den aktuellen Anforderungen an, die Sie ihm durch ihren Lebensstil diktieren. Sollte ihnen diese Reaktion nicht passen, ist es also an ihnen die Bedingungen zu ändern. Denn weder ihr Vorgesetzter, ihre Arbeit oder ihr Geld werden das für sie tun.
Chronische Erkrankungen
Als chronische Erkrankung werden i.d.R. Krankheiten bezeichnet, welche länger als 6 Monate ohne Besserung anhalten. Häufig ist die genaue Ursache nicht mehr ausmachbar. Schmerzen, die mit chronischen Erkrankungen einhergehen sind häufig nicht mehr Symptom sondern eigenständige Krankheit. Mehr als die übrigen hier vorgestellten Leiden, sind chronische Erkrankungen stark durch die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper bedingt. Anhaltender Schmerz verursacht einen inneren, wie äußeren Leidensanstieg. Negative Gedanken wiederum behindern den Heilungsprozess. Als psychologische Mechanismen, die bei der Chronifizierung von Schmerz arbeiten, wurden u.a. depressive Stimmungslagen, ungünstige Formen emotionaler (z.Bsp. Hoffnungslosigkeit) oder verhaltensbezogener Schmerzbewältigung (z.Bsp. Passivität, Rückzug) und ärtztebezogene Faktoren (Überdiagnostik, Fehler in der Medikamentation, Mangelnde Aufklärung) determiniert.
Im Umgang mit chronischen (Schmerz)krankheiten gilt es diese Hindernisse zu durchbrechen. Es scheint zielführend sowohl auf körperlicher, als auch auf psychischer Ebene aktiv zu werden. Indem Sie ihren Fokus auf das Machbare legen, verhindern Sie krankhafte Überbeschäftigung mit ihrem aktuellen Leiden. Körperliches Training und die Pflege sozialer Kontakte führen u.a. zur Ausschüttung köpereigener Opioide, die die Schmerzempfindlichkeit dämpfen. Steigende Lebensqualität führt nachweislich zur besseren Schmerzbewältigung.
Sonstige Funktionsstörungen
Funktionsstörungen des Körpers können angeboren oder erworben sein, sie können organisch, nerval, muskulär oder vaskulär bedingt sein. Im jeweiligen Fall sollte eine genaue Beobachtung und Untersuchung Ihrer Körperstrukturen- und Funktionen erfolgen um die konkrete Schmerzursache, sowie die aufrechterhaltenden Bedingungen bestimmen zu können. Ausgehend davon lässt sich anschließend ihr individuelles Änderungspotenzial bestimmen, auf dessen Grundlage die Entwicklung angepasster Aktionspläne der beste Schritt zur Bewältigung, ggfs. Aufhebung der Funktionseinschränkung darstellt.