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Psoriasis Arthritis

= Autoimmunerkrankung mit genetischer Veranlagung: Körpereigene Immunzellen richten sich gegen die Gelenkzellen bei bestehenden Schuppenflechten mit Entzündungsreaktion der Haut, Klassifikation nach ICD-10: M07


„Die Haut ist die Projektionsfläche sämtlicher inneren Vorgänge“

Entstehung

Aktuell gilt die genetische Veranlagung als gesichert. Zum Krankheitsausbruch kommt es wenn ein oder mehrere Auslöser hinzukommen wie …

  • Reizungen oder Verletzungen der Haut

  • Stress/psychische Belastungen

  • Infekte

  • Rauchen

  • Einnahme von bestimmten Medikamenten, etwa Beta-Blocker gegen Bluthochdruck

  • hormonelle Veränderungen, zum Beispiel in der Schwangerschaft

  • klimatische Einflüsse, zum Beispiel im Frühjahr oder Herbst

In 10% der Fälle kommt die Psoariasis Arthritis ohne Hauterscheinungen vor, in 15% treten sie gemeinsam auf und in 75% tritt die Erkrankung 10 Jahre nach Psoriasis auf.

Komorbiditäten

Bei Patienten mit Psoriasis oder PsA wurde ein erhöhtes Risiko komorbide Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, koronare Herzkkrankheit, entzündliche Darmerkrankung, Lymphom und Depression festgestellt.

Ein hoher Body Mass Index (BMI), Rauchen und Alkohol können den Ausbruch von Krankheiten beeinflussen

Diagnose

Die Diagnose stellt der Rheumatologe auf Grundlage der CASPAR-Kriterien:


Vorhandensein von:

  • Schmerz, Schwellung und/oder Steifigkeit in einem oder mehr Gelenken

  • Entzündliche Veränderungen im Bereich von Gelenken, Wirbelsäule oder Sehnen bzw. Sehnenansätzen

Zusätzlich müssen mindestens drei der folgenden Kriterien vorliegen:

  • Psoriasis der Haut

  • Haut-Psoriasis in der Familie (bei einem oder mehr Verwandten ersten oder zweiten Grades)

  • Psoriatische Nagelveränderungen

  • Kein Nachweis eines Rheumafaktors im Serum ( Rheumafaktor im Blut negativ)

  • Daktylitis mit Schwellung des gesamten Fingers ("Wurstfinger")

  • Daktylitis in der Vergangenheit (von einem Rheumatologen diagnostiziert)

  • Nachweis von typischen gelenknahen osteoproliferativen Veränderungen (Knochenneubildungen) im Bereich von Händen oder Füßen

Therapie

Schuppenflechte kann nicht geheilt werden. Ziel der Behandlung ist ein in „Schach-Halten“ der Erkrankung mit möglichst langen symptomfreien Intervallen. Kurz: Mann muss sich wieder Wohlfühlen in der eigenen Haut! Autoimmunerkrankungen stehen im Verdacht durch Dysbalance im Körper, bzw. zwischen Kopf und Körper z.Bsp durch Aggressionen gegen sich selbst zu entstehen


Medikamentöse Therapie:

Erstmaliges Auftreten: Medikamentös wird zur kurzfristigen topischen Verwendung von Corticosteroiden (Kortisonsalben) für eine rasches Abklingen der Psoriasis geraten. Kortison sollte niemals langfristig eingenommen werden und nur in Verbindung mit einer ausreichend großen Aufnahme von Vit.D!


Behandlung bei chronischem Auftreten: Medikamentös werden NSAIDs oder Cox-2-Hemmer in der niedrigst möglichen Dosis über den kürzt möglichsten Zeitraum. Dies braucht fortwährend Anpassung! Als klassische Basismedikamentation werden angepasste Antirheumatika verwendet (DMARDs), welche das Immunsystem unterdrücken. Die SIGN-Leitline empfiehlt hier Leflumoid. Biotechnologisch erzeugte Medikamente werden erst bei Versagen von mind 2 verschiedenen DMARDs empfohlen.


Alternativ scheinen Weihrauch(cremes) aktuelle erfolgreich, deren Wirksamkeit als belegt angesehen werden kann. Die enthaltene Boswelliasäuren hemmen die Aktivität des entzündungsfördernden Prostaglandin E2. Für die Wirkung ist eine 2-3malige, tägliche Verwendung vorausgesetzt.


Therapievorschläge zur Steigerung des Selbstmanagementes:

  • Strategien zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens, Ausschalten von Dysharmonien zwischen Körper und Kopf -> Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder die von Wim Hof entwickelte kontrollierte Hyperventilation (Waarior Breathing) können mehr Bewusstsein für den eigenen Körper schaffen und zur Beseitigung einer evtl Dysharmonie mit sich selbst führen

  • Anregung der körpereigenen Kortisonproduktion durch positiven Stress, z.Bsp durch sportliche Belastung, morgendliche Kalte Duschen, Saunieren, vermehrte Belastung durch UV-Licht. Achtung Dauerstress bringt viele negativen Folgen mit sich (Bluthochdruck, Verdauungsprobleme, Kopfschmerz, etc.). Es ist daher auf regelmäßige Phasen der Entspannung zu achten!

  • Gelenke beweglich halten durch regelmäßiges aktives Bewegen betroffener Gelenke über den vollen Bewegungsweg bis an ihr maximal mögliches Bewegungsende. Bei schmerzhaften Gelenken empfehlen sich körperliche Aktivitäten, die weniger Gelenkbelastung mit sich bringen (Fahrrad auf der Ebene, Wassergymnastik, Schwimmen, Walking)

  • Akut heiß-entzündete Gelenke empfiehlt es zu schonen. Kälte wirkt i.d. Regel lindert und entzündungshemmend. Wer die Möglichkeit hat profitiert von einer Kältekammer (-60 bis -110Grad für 1-3 Minuten). Auch salzige Meerluft, bzw. Salzwasserbäder (Nordsee, Totes Meer) scheinen vielen Betroffenen gut zu tun. Salz erweicht die Hautschuppen und löst sie schließlich ab, wirkt desinfizierend und entzündungshemmend

  • UV-Strahlung (Sonnenlicht) Ausnutzen, um die körpereigene Vitamin D-Produktion zu steigern. Vit. D. hat eine Immunregulierende Wirkung

  • Evtl. Auslöser identifizieren: Wann und in welchem Zusammenhang trat die Psoriasis das erste Mal auf (s.o.)? -> wie lässt sich dieser Auslöser zukünftig ausschalten oder umgehen, bzw abschwächen?

  • Lebensmittel mit hohem Anteil an Arachidonsäure meiden (Schweinefleisch und -schmalz, Eigelb, Thunfisch, Leberwurst). Arachidonsäure ist eine vierfach ungesättigte Fettsäure in der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren und u.a. für die Produktion von Entzündungsmediatoren verantwortlich. Die natürlichen Gegenspieler sind Omega-3-Fettsäuren, sie gelten als entzündungshemmend. Zu finden u.a. in Kril-Öl, Fisch (insb. Makrele, Lachs, Hering), Walnüsse, Leinsamen, Leinöl und Rapsöl. Der Tagesbedarf kann bereits mit einem EL Rapsöl gedeckt werden


Eine Übersicht für Betroffene zum Thema finden sie hier zum Download:




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